Der Kinderwunsch ereilt viele Paare, die fest im Leben stehen und für die es nun der richtige Zeitpunkt wäre, ein Kind zu bekommen. Eine Frau ist jedoch nicht zu jeder Zeit fruchtbar, denn dies ist abhängig von ihrem Zyklus und auch, wie lang dieser ist. Denn bei jeder Frau ist er anders. Viele Paare werden schnell schwanger, während andere monate- oder sogar jahrelang immer wieder enttäuscht werden.
Gerade in einer solchen Situation oder auch dann, wenn der Kinderwunsch so schnell wie möglich Wirklichkeit werden soll, reicht es oft nicht, alles dem Zufall zu überlassen. Hierfür eignen sich verschiedene Methoden, um die fruchtbaren Tage einer Frau zu bestimmen. Der Eisprungkalender ist dabei eine der beliebtesten Methoden.
Zykluslänge
Damit der Eisprungkalender ein relativ genaues Ergebnis erzielen kann, muss die Frau wissen, wie lang ihr Zyklus in etwa dauert. Bei Frauen, die bisher beispielsweise die Pille eingenommen haben, bleibt der Zyklus nach dem Absetzen meist gleich und beträgt dann 28 Tage. Das ist jedoch nicht immer so und generell sollte dies über wenigstens drei Monate beobachtet werden. Der Tag, an dem die Periode beginnt, ist immer der erste Tag des weiblichen Zyklus.
Von nun an wird jeder Tag gezählt, bis eine nächste Periode beginnt. Dies ergibt die Dauer des Zyklus und die Beobachtung sollte nun noch weitere zwei Monate erfolgen. Dabei kann festgestellt werden, wie regelmäßig der Zyklus ist und ob es oft zu Abweichungen und Schwankungen kommt. Kleinere Abweichungen, die hin und wieder auftreten, sind dabei vollkommen normal und stellen kein großes Hindernis für den Kinderwunsch dar. Eisprungkalender sind meist für einen Zyklus zwischen 21 und 35 Tagen ausgelegt.
Erster Tag der letzten Periode
Neben der Länge des Zyklus ist noch eine weitere Information nötig, um die fruchtbaren Tage um den Eisprung zu errechnen. Der erste Tag der letzten Periode sagt aus, wann der aktuelle Zyklus begonnen hat. Um den genauen Tag zu wissen, kann ein Regelkalender nützlich sein. Dieser ist ohnehin ein wichtiger Begleiter, denn mit ihm können extreme Schwankungen, die ohne Kalender vielleicht nicht aufgefallen wären, schneller bemerkt werden. Auch, um die Zykluslänge zu bestimmen ist ein Regelkalender ein sehr hilfreiches Utensil.
Das Ergebnis
Wenn die Zykluslänge und der erste Tag der letzten Periode bekannt sind, kann der erste Eisprungkalender erstellt werden. Er zeigt an, wann der erste Tag der nächsten Periode sein müsste, wo die fruchtbaren Tage liegen und an welchem Tag der Eisprung stattfindet. Viele Kalender berechnen außerdem den Tag der Einnistung der Eizelle, falls die Empfängnis erfolgreich war. Auch Geburtstermine sind nicht selten Teil des Eisprungkalenders, sollten aber mit Vorsicht genossen werden, da sie sehr wage sind und auch für unnötigen Druck sorgen können.
Nur allgemeine Berechnungen
Wer den Eisprungkalender nutzt, hat eine tolle Möglichkeit gefunden, den Tag seines Eisprungs zu bestimmen. Die Berechnungen erfolgen allerdings nur über ein allgemeines Prinzip. Jede Frau ist individuell und es kann immer sein, dass der individuelle Zyklus von der Allgemeinheit abweicht. Da sich die fruchtbare Zeit einer Frau über mehrere Tage erstreckt, ist eine Abweichung nicht immer schlimm, jedoch kann die Berechnung hin und wieder auch nicht richtig liegen. Alle Paare, die den Eisprungkalender verwenden, sollten dies im Hinterkopf behalten und sich nicht zu stark auf das Ergebnis verlassen.
Wenn Paare feststellen, dass sie trotz der Verwendung eines solchen Kalenders über Monate hinweg nicht schwanger werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies kann bedeuten, dass eine Unfruchtbarkeit vorliegt, aber auch Krankheiten den weiblichen Zyklus verändern oder gar die Fruchtbarkeit unterdrücken. Die Gewissheit, die ein Arzt geben kann, mindert außerdem den monatlichen Frust, wenn es erneut nicht geklappt hat.
Kein alleiniges Verhütungsmittel
Da der Eisprungkalender die fruchtbaren Tage errechnet, liegt es nahe, diesen auch als natürliche Verhütungsmethode zu verwenden. Wie bereits im oberen Abschnitt beschrieben erfolgt die Berechnung allerdings nur sehr allgemein und die individuelle Situation kann leicht bis stark vom Rechnungsergebnis abweichen. Aus diesem Grund sollte der Eisprungkalender auf keinen Fall als alleiniges Verhütungsmittel zum Einsatz kommen. Er schützt außerdem nicht vor Krankheiten, die auf sexuellem Wege übertragen werden. Lediglich dann, wenn bereits mit einer der gängigen Methoden verhütet wird, kann der Eisprungkalender als Ergänzung dienen und für mehr Sicherheit sorgen. Kein Verhütungsmittel garantiert einen 100-prozentigen Schutz, sodass ein Eisprungkalender zusätzlich hilfreich sein kann.
Frust vermeiden
Wie bereits erwähnt ist es als Paar wichtig, sich nicht zu 100 Prozent auf den Eisprungkalender zu verlassen. Die sexuellen Gewohnheiten sollten dringend beibehalten werden und es sollte zum errechneten Zeitpunkt kein Druck vorhanden sein. Viele Paare steuern auf eine handfeste Beziehungskrise zu, wenn einer der beiden Partner sich unter Druck gesetzt fühlt, die jahrelangen Gewohnheiten plötzlich nicht mehr vorhanden sind und es zusätzlich immer wieder nicht funktioniert. Der Beziehung zuliebe sollten beide Partner ein entspanntes Verhältnis zum Thema Familienplanung haben. Auch dann, wenn diese seit Monaten erfolglos bleibt, ist es wichtig, sich selbst immer wieder positiv zu stimmen um die Familienplanung nicht zur Zerreisprobe werden zu lassen.