Etwa 50 Pro­zent aller Frauen schei­nen zu wis­sen, wann die beste Zeit für eine Emp­fäng­nis ist und sind in der Lage, die Zei­chen des Kör­per rich­tig zu deu­ten. Bis zu fünf Tage nach einem Geschlechts­ver­kehr sind die Sper­mien befruchtungsfähig. 

Wann eine Frau jedoch tat­säch­lich frucht­bar ist, hängt von ihrem indi­vi­du­el­len Zyklus ab. Die­ser dau­ert zumeist zwi­schen 23 und 35 Tagen. Eine Befruch­tung der Eizelle ist nur nach dem Eisprung mög­lich. Das Wis­sen um die ver­schie­de­nen Pha­sen der Frucht­bar­keit kann dazu genutzt wer­den, die Chan­cen für eine Schwan­ger­schaft, bei Kin­der­wunsch, zu erhö­hen, aber auch eine Schwan­ger­schaft zu verhüten.

Eisprungkalender

Der Zyklus

Der Monats­zy­klus jeder Frau lässt sich in zwei Pha­sen ein­tei­len. Die erste Phase (die Eirei­fungs­phase) beginnt mit dem ers­ten Tag der Monats­blu­tung und endet mit dem Tag der Ovu­la­tion (Eisprung). In die­ser Zeit fin­det der Rei­fungs­pro­zess der Eibläs­chen im Eier­stock statt. Unter Ein­fluss von Hor­mo­nen (Östro­gen und LH) gibt das am wei­tes­ten ent­wi­ckelte Eibläs­chen eine Eizelle frei. Diese wird dann von dem Eilei­ter auf­ge­nom­men und der Eisprung tritt ein.

Nach dem Eisprung beginnt die zweite Phase des Monats­zy­klus: die Gelb­kör­per­phase. Diese dau­ert bis zur nächs­ten Peri­ode oder bis zum Ein­tre­ten der Schwan­ger­schaft an. Nach dem Eisprung ist die Eizelle noch 12 bis 24 Stun­den lebens- und befruch­tungs­fä­hig. In die­ser Zeit wan­dert sie durch den Eilei­ter. Falls die Eizelle inner­halb der Frist nicht befruch­tet wird, setzt 14 Tage nach dem Eisprung die Peri­ode ein und der neue Monats­zy­klus beginnt.

Körperzeichen richtig deuten lernen

Unter allen Zei­chen, die der Kör­per wäh­rend der Zyklus­pha­sen sen­det und den jede Frau kennt ist die Mens­trua­tion am bekann­tes­ten. Es gibt aber andere Zei­chen des Kör­pers, die nicht so offen­sicht­lich sind und die es zunächst rich­tig zu deu­ten ler­nen gilt.

Eines davon ist der Zer­vix­sch­leim. Als dick­flüs­si­ger Schleim­tropf ver­schließt er die meiste Zeit des Zyklus den Zugang zur Gebär­mut­ter. Je wei­ter das Wachs­tum der Eibläs­chen vor­an­ge­schrit­ten ist und je mehr Ein­fluss das Hor­mon Östro­gen auf ihn aus­übt, desto flüs­si­ger wird der Zer­vix­sch­leim. Am Schei­den­aus­gang kann man ihn sehr gut beob­ach­ten. Gleich­zei­tig ver­än­dert sich der Mut­ter­mund. Er wird wei­cher, liegt höher in der Scheide und öff­net sich etwas.

Ein wei­te­res Zei­chen für die Frucht­bar­keit ist der soge­nannte Mit­tel­schmerz. Es ist ein zie­hen­der oder ste­chen­der Schmerz. Die­ser tritt einige Tage vor dem Eisprung auf und ver­kün­det ihn gleichzeitig.

Nach dem Eisprung ver­schwin­det der Zer­vix­sch­leim abrupt. Ver­ant­wort­lich hier­für ist das Hor­mon Pro­ges­te­ron. Der Schleim ver­än­dert sich in sei­ner Kon­sis­tenz und in sei­nem Aus­se­hen. Er ver­wan­delt sich in eine dick­flüs­sige, zähe, gelb­li­che Masse. Auch das Emp­fin­den von Feuch­tig­keit in der Scheide weicht dem eher tro­cke­nen Gefühl in der Scheide. Der Mut­ter­mund ver­schließt sich nun und kann nun leich­ter ertas­tet wer­den. In die­ser Zeit tritt bei eini­gen Frauen ein unan­ge­neh­mes Brust­span­nen auf, das — im Falle einer miss­glück­ten Befruch­tung — die Mens­trua­tion ankündigt.

Ein Kör­per­zei­chen, das zwar nicht tast­bar oder signi­fi­kant fühl­bar ist, ist die Basal­t­em­pe­ra­tur­me­thode. In der Zeit bis zum Eisprung ist die Kör­per­tem­pe­ra­tur nied­ri­ger als nach dem Eisprung. Mit einem Ther­mo­me­ter kann man die Tem­pe­ra­tur mes­sen und anhand der Mess­ergeb­nisse die frucht­ba­ren Tage bestim­men. Der Vor­teil der Tem­pe­ra­tur­me­thode ist, dass der Zeit­punkt des Eisprungs anhand der zwei Tem­pe­ra­tur­ni­veaus rela­tiv genau ermit­telt wer­den kann.

Der Nach­teil: Nicht jede Frau ist bereit, jeden Tag zur glei­chen Zeit ihre Tem­pe­ra­tur zu mes­sen. Dar­über hin­aus erge­ben sich nicht sel­ten “Tem­pe­ra­tur­aus­rei­ser”, die auf ver­schie­de­nen Fak­to­ren, wie Krank­hei­ten, zu kurze Nacht­ru­hen oder Stress­pha­sen, zurück­zu­füh­ren sind. Diese Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen kön­nen falsch inter­pre­tiert wer­den und ver­fäl­schen die Messwerte.

Was passiert bei der Eisprung Befruchtung?

Kommt es beim Geschlechts­ver­kehr zur Eja­ku­la­tion (männ­li­cher Samen­er­guss) wer­den ca. 300 Mil­lio­nen Samen­zel­len frei­ge­setzt. Etwa 500 von den Sper­mien errei­chen den Eilei­ter. Einige davon blei­ben an der äuße­ren Hülle der Eizelle haf­ten, was dazu führt, dass bestimmte Enzyme pro­du­ziert wer­den, die die Schutz­hülle der Eizelle auflockern.

Sobald es aber einem Sper­mium gelingt an die innere Hülle der Eizelle anzu­do­cken, ver­än­dert diese in nur weni­gen Sekun­den ihre elek­tri­sche Ladung, was bewirkt, dass die Schutz­hülle um die Eizelle här­ter wird und keine wei­te­ren Sper­mien in das Innere der Hülle mehr ein­drin­gen kön­nen. Nun ver­schmilzt die Samen­zelle mit der Eizelle. Bereits bei der Befruch­tung wird auch das Geschlecht des Kin­des fest­ge­legt. Denn wäh­rend Eizel­len aus­schließ­lich das X‑Chromosom tra­gen, besit­zen die Samen­zel­len ent­we­der ein X- oder ein Y‑Chromosom. Eine Kom­bi­na­tion aus XY-Chro­mo­so­men hat einen Jun­gen zufolge, und bei Ver­schmel­zung von XX-Chro­mo­so­men ent­steht ein Mädchen.

Eisprung Befruchtung

Nach der Eisprung Befruchtung kommt die Einnistung

Bereits wenige Stun­den nach der Befruch­tung beginnt sich die Zelle (Zygote) zu tei­len. Nach etwa drei Tagen erreicht das Embryo die Gebär­mut­ter, wo er sich nach sie­ben bis acht Tagen nach der Ovu­la­tion ein­nis­tet. In sel­te­nen Fäl­len erreicht die Zygote die Gebär­mut­ter nicht und es kommt zu einer Eilei­ter­schwan­ger­schaft. Der Grund hier­für liegt oft­mals in der Funk­ti­ons­stö­rung des Eilei­ters (ver­min­derte Eileiterdurchgängigkeit).

Trotz Eisprung und Geschlechtsverkehr nicht schwanger

Manch­mal kommt trotz Eisprung und Geschlechts­ver­kehr zum rich­ti­gen Zeit­punkt keine Schwan­ger­schaft zustande. Dies kann unter­schied­li­che Gründe haben:

  • Im Eizel­len­fol­li­kel hat sich keine Eizelle gebildet
  • Die Eizelle war zum Zeit­punkt der Befruch­tung zu unreif
  • Die Eizelle wurde befruch­tet, hat sich aber nicht geteilt
  • Das Embryo ent­wi­ckelt sich nicht weiter
  • Die Schleim­haut ist in der aktu­el­len Phase nicht aufnahmefähig

Fazit

Nicht jeder Tag im Monats­zy­klus ist frucht­bar. Aber auch nicht jeder frucht­bare Tag muss zwangs­läu­fig zu einer Emp­fäng­nis füh­ren. Eine wich­tige Rolle spielt dabei die Beschaf­fen­heit des Zer­vix­sch­leims. Denn Stu­dien zufolge, ist das Vor­han­den­sein von frucht­ba­rem — also dünn­flüs­si­gem, faden­zie­hen­dem und gla­si­gem — Zer­vix­sch­leim sogar wich­ti­ger für die Befruch­tung als der zeit­li­che Abstand zum Eisprung. Es gibt zudem auch einige Metho­den die beim Eisprung aus­lö­sen hel­fen können.

Obschon die frucht­bars­ten Tage im Zyklus einer jeden Frau von bestimm­ten Zei­chen, wie der Zer­vix­sch­leim, der Anstieg der Kör­per­tem­pe­ra­tur und Mit­tel­schmerz, gekenn­zeich­net ist, so ist es kei­nes­wegs eine Garan­tie für eine Schwan­ger­schaft. Die maxi­male Wahr­schein­lich­keit, in einem Monats­zy­klus mit täg­li­chem Geschlechts­ver­kehr an den frucht­ba­ren Tagen schwan­ger zu wer­den, beträgt ledig­lich 30 Pro­zent. Die meis­ten Paare wer­den nach etwa sechs Zyklen schwan­ger. Um die frucht­ba­ren Tage zu ermit­teln kann man einen Eisprung­ka­len­der zur Hilfe nehmen.

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Bild unten: © panthermedia.net / Michael Travers