Etwa vierzig Prozent aller Frauen haben in unregelmäßigen Abständen begleitende Schmerzen zu ihrem Eisprung. Dieser Schmerz wird auch Mittelschmerz genannt.
Dieser tritt längst nicht bei jeder Frau auf und äußert sich in vielen verschiedenen Formen. Erstmals beschrieben wurde er im Jahre 1872. Er kann ziehen und stechen, nur wenige Minuten oder gar mehrere Tage andauern und unterschiedlich weh tun. Zeitlich gesehen tritt der Mittelschmerz circa vierzehn Tage vor der nächsten Menstruation auf. In diesem Zeitraum findet der Eisprung statt. Dass die Schmerzen immer nur einseitiger Herkunft sind, liegt daran, dass immer nur ein Eierstock aktiv ist. Eine Studie ergab eine Verteilung von 29 Schmerzen rechts und 14 links, das weicht deutlich vom 1:1 Verhältnis ab. Beidseitige Schmerzen können deshalb nicht vom Eisprung herrühren.
Wann treten die Eisprung Schmerzen auf?
Sie können faktisch ab der Geschlechtsreife auftreten. Jugendliche sollten sich deshalb keine Gedanken machen, wenn sie den Schmerz ausreichend kategorisieren können. Zur Bestimmung ist es wichtig zu wissen, wann die Schmerzen im Zyklus auftreten, wo sie das tun und wie lange sie anhalten. Die Probleme müssen keineswegs regelmäßig auftreten. Viele Frauen haben mehrere beschwerdefreie Monate bis es wieder mal schmerzt.
Frauen ab 30 entwickeln ohnehin nicht mehr zu jedem Zyklus ein Ei. Und ohne das kann sich nichts reizen. Zur Ursache von Mittelschmerzen gibt es verschiedene, wissenschaftliche Theorien, die nur teils bestätigt worden sind. Die einfachste beruht auf dem Eisprung selbst. Das Ei platzt regelrecht aus seiner Begleitzelle heraus. Dabei soll ein Druck entstehen, der das Gewebe rundherum reizt. Inwieweit diese These stimmt, ist nicht geklärt. Es wäre jedoch denkbar, denn der Follikel schwillt unterschiedlich an, was auch die verschiedenen Beschwerdebilder erklären könnte.
Eine weitere Überlegung besagt, dass das Bauchfell gereizt wird, wenn eine den Eisprung begleitende Blutung auftritt. Die weiblichen, inneren Genitalorgane berühren das Bauchfell fast vollständig, was Beschwerden durch Blutungen durchaus ermöglicht, da der Bereich sehr empfindlich ist. Ein dritte Hypothese benennt die beiden Eileiter als Schmerzauslöser. Um die Eizellen in die Gebärmutter zu transportieren, ziehen sich die Eileiter zusammen. Das kann schmerzhaft sein.
Was kann man bei Eisprung Schmerzen machen?
Die Schmerzen sind gesundheitlich nicht gefährlich, solange sie nicht zu weiteren Erscheinungen wie Stress führen. Ist eine Frau von den Schmerzen zu sehr geplagt, weil sie zu lange andauern, ist dringend ein Arzt aufzusuchen. Symptome wie Erbrechen, vaginale Blutungen (zwischen dem Zyklus) und Schwindel sind dringend behandelbare Erscheinungen im Zusammenhang mit Intermenstrualschmerzen. Zur akuten Linderung eignet sich, wie bei fast allen Schmerzen im Unterleib, Wärme. Ob diese durch ein heißes Bad, eine Wärmflasche- oder Decke zugeführt wird, ist egal. Außerdem kann eine sanfte Massage über den entsprechenden Bereichen hilfreich sein. Geeignete Schmerzmittel sind alle Mittel, die auch bei gewöhnlichen Menstruationsbeschwerden zum Einsatz kommen. Über längere Zeit sollten diese allerdings nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden.
Zur nicht medikamentösen, also wirkstofffreien oder harmlosen Behandlung empfehlen sich im Unterlaub homöopathische Mittel, sofern man auf diese vertraut. Genauso gut kann Magnesium krampflösend und damit schmerzlindern wirken. Entspannung, Tees und Spaziergängen sind ebenfalls bekannte Hausmittel.
Der Mittelschmerz zeigt durchaus präzise an, wann der Eisprung sattfindet. Man kann allerdings fast nie mit Gewissheit sagen, dass es sich um Mittelschmerz handelt. Deshalb ist es kein zuverlässiges Maß, um eine Planung vorzunehmen, denn das Fehlen des Schmerzes bedeutet auch noch lange nicht, dass kein Eisprung stattfindet.
Menschen, die die Antibabypille einnehmen, können durch den unterdrückten Eisprung keine Schmerzen in diesem Bereich haben — wenn müssten sie anderen Ursprungs sein.
Wenn die Schmerzen während der Arbeit auftreten oder an anderen ungünstigen Orten, sollte der erste Schritt darin bestehen, eine Pause zu machen. Unterbrechen Sie Ihre Arbeit und setzen oder legen Sie sich hin. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann jetzt unterstützend wirken. Wenn Sie definitiv weiterarbeiten müssen, sollten Sie es in Betracht ziehen, Schmerzmittel einzunehmen. Dabei müssen Sie abwägen, wie lange die Schmerzen wohl noch andauern und ob sich der Eingriff dann lohnt.
Tatsächlich kann man die wissenschaftliche Datenlage zum Mittelschmerz als unzureichend bezeichnen. Die großen und kleinen Datenbanken verzeichnen wenige Treffer, und oftmals wird der Schmerz nur als Symptom nebenbei erwähnt. Dennoch lässt sich anhand von Erfahrungen und internationalen Berichten Verschiedenes herausfiltern. So bestimmt beispielsweise eine amerikanische Website zum Thema tägliche Medizin Ibuprofen als das Heilmittel bei Mittelschmerzen. Es unterdrücke zwar nur die Symptome, ließe jedoch kaum Wünsche offen. Außerdem empfiehlt das Magazin, bei bestehenden Magenproblemen immer einen Arzt zu konsultieren und vorerst keine medizinischen Maßnahmen zu ergreifen. Englischsprachige Onlinemagazine sprechen sich darüber hinaus dafür aus, die Antibabypille durchaus als Prävention vor Mittelschmerzen einzunehmen. Allerdings ist diese Überlegung sehr fragwürdig, da das Nehmen der Pille durchaus einen schweren hormonellen
Eingriff bedeutet und dieser muss vergleichsweise lang (gute 23 Tage im Monat) betrieben werden, um wirken zu können.
Zu beachten ist immer, dass all die beschriebenen Symptome anders aussehen können; dass auch die beschriebenen Heilungsmethoden nicht unbedingt wirken müssen — und zwar weil jeder Mensch anders ist. Die Symptome sind meist so vielfältig wie die Ursachen. Bei konkreten Fragen also immer recherchieren und einen Arzt befragen. So gibt es Frauen, die während des Eisprungs Appetit- und Schlaflosigkeit erleiden und besonders geruchsempfindlich sind.
Fazit
Der Mittelschmerz ist als natürliches Symptom zu betrachten, das bislang nicht im Verdacht steht, durch äußere Einwirkungen hervorgerufen zu werden. Er ist sowohl medikamentös als auch auf hausmittelähnlichen Wegen behandelbar. Jede Frau sollte für sich selbst entscheiden, wann, wie und wo sie sich behandelt. Die Schmerzen beim Eisprung auszuhalten stellt ebenfalls keinerlei Gefahr dar. Wichtig ist hauptsächlich zu wissen, dass die Schmerzen normal sind. Durch verschiedene Übungen wie Yoga oder Ähnliches kann man einen positiven Effekt erzielen, wenn dies regelmäßig geschieht. Das Einführen einer gewissen Regelmäßigkeit von Hilfen wird generell als lindernd von Schmerzen angesehen. Ebenfalls bekräftigt es die körperliche Verfassung, schließlich sind solche Schmerzen im Arbeitsleben wahre Hindernisse. Bei spezifischen Problemen, auf die selbst ein Facharzt, also in diesem Fall ein Gynäkologe, keine Antwort weiß, ist es sinnvoll den Freundeskreis oder das Internet zu befragen. In den passenden Foren kann man viele hilfreiche Empfehlungen und Tipps von Erfahrenden einholen. Das Ganze muss nur mit einer gesunden Dosis Skepsis aufgefasst werden. Um nicht auf die Schmerzen warten zu müssen, um herrauszufinden das ein Eisprung stattfindet, kann man mit einem Eisprungkalender bereits vorher wissen wann der Eisprung einsetzt.
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